Routine schlägt Motivation

Routine schlägt Motivation

 29.06.2018 -  Sebastian Pech -  ~3 Minuten

Der Wecker zeigt 06:00 Uhr, die Sportkleidung liegt schon bereit für die morgendliche Sporteinheit? So sieht es auf wenn man diversen Webseiten und Artikeln über Motivation folgt. Die Realität liegt irgendwo zwischen Snoozen bis elf Uhr oder zwangsweisen krabbeln ins Büro. Doch warum klappt es mit der Motivation so schwer?

Motivation ist trügerisch

Das Problem ist eigentlich ganz einfach. Motivation muss man sich jedesmal aufs neue suchen. Alles was du nicht regelmäßig machst und was dir sowieso schwer fällt erfordert es Motivation aufzubauen. Die kommt aber in der Regel nur alle paar Tage zum Vorschein. Anstatt am Morgen joggen zu gehen ist eine weitere Stunde Schlaf doch viel vernünftiger oder? Anstatt ein gesundes Essen zu kochen klappt es doch mit Pizza und Schokolade schneller und leckerer?!

Routinen und Gewohnheiten

Die Lösung für das Dilemme sind Gewohnheiten. Wenn ich drei mal pro Woche Sport mache. Immer zur gleichen Zeit dann weiß der Körper und Geist wie der Hase läuft. Ich muss mich dann somit nicht mehr wirklich motivieren die Sporteinheit zu machen, die liegt sowieso jede Woche dort. Gewohnheiten aufzubauen ist allerdings eine Kunst für sich. Erst nach ca. 21-30 Tagen merkt der Kopf überhaupt das sich dort ein Muster anbahnt und erst einige Monate später automatisiert sich das auch. Außerdem sollte die Einheit mindestens einen gewissen Spaßfaktor haben. Sich in jedes Training zu quälen bringt auch nicht viel. Hier musst du ein bisschen experimentieren welche Sportarten dir am besten liegen.

Gewohnheiten mit Methode

Eine kleine Methode hilft aber beim Aufbauen der Gewohnheit. Die Don’t break the Chain oder auch Jerry Seinfeld Methode. Dabei geht es darum eine bildliche Kette zu erzeugen. Die Idee dahinter ist, dass man irgendwann diese Kette nicht mehr unterbrechen möchte wenn sie auch visuell lang genug ist.

Die Umsetzung davon ist auf viele Arten möglich. Am leichtesten kannst du das wie folgt machen. Einen Kalender kaufen auf dem eine möglichst lange Zeiteinheit abgebildet ist (ein Monat oder ein Jahr). Über den Kalender schreibst du auf was du erreichen möchtest. Beispielsweise „täglich 20 Minuten Beweglichkeitstraining“. Jetzt muss du nur noch jeden Tag die Einheit absolvieren und danach ein Kreuz oder Strich in den Tag machen. Daraus entsteht eine sehr lange Kette.

Tipp: Krankheiten oder ähnliches kommen leider immer vor. Plane einen Pool für Ausfälle ein und hake diese dann ab. Beispielsweise 20 Tage im Jahr. Jedesmal wenn du keine Einheit machst nimmst du einen der 20 Punkt aus dem Pool. Wenn der Pool leer ist gibt es keine Ausreden mehr.

Zur Umsetzung gibt es auch diverse Apps. Ich selber nutze Loop und Daylio . Weitere Apps wären Habitica , HabitBull und viele mehr.

Bildnachweis: Pixabay