Leben ohne Sofa und Bett

Leben ohne Sofa und Bett

 30.04.2018 -  Sebastian Pech -  ~2 Minuten

Was haben eine große Sofaecke und ein Boxspringbett gemeinsam? Beides sind riesige Flächen die Staub sammeln, produzieren und sehr viel Platz im Raum wegnehmen. Von beiden Möbelstücken habe ich mich getrennt. Beim Bett kamen hier noch mehr Faktoren dazu.

Weg mit dem Sofa

Meine Freundin und ich haben einige Abende auf dem Sofa vor dem Fernseher verbracht aber überwiegend verbringen wir unsere Zeit anderweitig. Das große Ecksofa mit den vier bis acht Sitzplätzen, je nach Form und Gewicht der sitzenden Personen, nimmt also ziemlich viel Platz im Raum weg. Dabei ist der Nutzen im Verhältnis eher beschränkt. Als radikale Lösung für die Abschaffung gibt es zum einen die traditionellen Fersensitze der Japaner. Beim Seiza und Kiza sitzt man in einer passenden Haltung auf dem Boden. Die Lösung war dann doch etwas zu radikal.

Tatsächlich ist es ein Sitzsack geworden. Diese sind mit Füllmaterial ausgestopft und passen sich bequem an den Körper an. Bedingt durch diese Anpassbarkeit lassen sich die Sitzsäcke auch prima in einer Ecke verstauen oder stapeln und nehmen dadurch relativ wenig Platz ein.

Bett? Boden? Hängematte? Futon!

Die zweite große Änderung passierte im Schlafzimmer. Vor einigen Jahren habe ich ein sehr gutes Boxspringbett erworben. Trotz der harten Matratze war dies nach einigen Jahren durchgelegen und viel zu weich. Ständig wachte ich mit Kopfschmerzen oder Verspannungen auf. Meiner Freundin ging es nicht anders. Eine Hängematte habe ich im Sommer oft auf dem Balkon befestigt. Als dauerhafte Schlafmöglichkeit ist mir diese aber zu schwankend und durchhängend.

In meinem Fall waren beim Bett diesmal tatsächlich die japanischen Traditionen die Lösung. In vielen Haushalten herrscht in Japan Platzmangel. Die Räume sind daher so eingerichtet, dass diese verschiedene Funktionen haben. Im Schlafzimmer gibt es den Futon. Dies ist in der Regel eine mit Baumwolle gefüllte Stofftasche. Je nach Härte kommen dabei unterschiedlich viele Lagen Baumwolle zum Einsatz. Als großer Bonus muss der Futon täglich aufgerollt werden damit dieser seine Form behält und gelüftet wird.

Ich habe mir einen vierlagigen Futon auf gut Glück bestellt. Nach einem Monat wurde dieser auch geliefert. Am Anfang ist die Härte etwas gewöhnungsbedürftig. Ebenfalls ist das Gefühl auf dem Boden zu schlafen etwas Neues. Dort zieht es mitunter von der Terassentür etwas stärker durch als ich dies bei dem Bett wahrgenommen habe. Außerdem bedeutet das Aufstehen eine sportliche Kniebeuge am Morgen oder in der Nacht. Nach ein paar Monaten kann ich aber nur positives berichten. Ich fühle mich wacher, mein Körper ist entspannter und durch das Aufrollen in die Ecke steht ein Raum mehr zur freien Verfügung.

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